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Donnerstag, 14. Februar 2013

Das Lied der Klagefrau

Durch den Weg zur Arbeit hab ich jetzt eigentlich immer genug Zeit zum Lesen, was sollte man in der Straßenbahn auch sonst machen (okay, neben WhatsApp mit meinen Eltern und Freunden).
Zu Weihnachten hatte ich das neue Buch von Wolf Serno "Das Lied der Klagefrau" bekommen. Ich hab es durch - also hier meine Eindrücke:

Inhalt:
Eine große Liebe, ein altes Unrecht und mysteriöse Todesfälle Göttingen, 1786. Die schöne Klagefrau Alena kommt mit ihrem Ehemann Julius in die Stadt. Julius will nach Jahrzehnten sein Medizinstudium wieder aufnehmen, um eine alte Schande zu tilgen: den unberechtigten, ehrverletzenden Verweis von der Universität. Doch das erneute Studium steht unter einem unheilvollen Stern, und Alena muss wie eine Löwin für Julius kämpfen. Für Wahrheit und Gerechtigkeit ...

Alena tut alles, um Julius den Rücken für sein Studium freizuhalten: Sie verdingt sich als Klagefrau und muss dennoch erleben, wie ihr Mann mit Spott und Häme übergossen wird. Damit nicht genug, mehren sich die Anzeichen für Julius Untreue. Tief verletzt zieht Alena sich zurück. Julius wiederum ist ebenso verzweifelt, denn in dem Hospiz, wo er als angehender Arzt arbeitet, sterben mehrere Patienten unter mysteriösen Umständen. Warum kann er die Kranken nicht retten? Und was hat es mit dem Kommilitonen Heinrich auf sich, der eigentlich Henrietta heißt und sich unsterblich in ihn verliebt? Im Mahlstrom aus Liebe und Hass, Treue und Intrige droht Alena unterzugehen ...


Meine Meinung:
In einer Zeit in der man nur als Mann und das auch noch als junger problemlos studieren konnte siedelt sich die Geschichte an. Es ist kurz vor dem neuen Jahrhundert und in Frankreich brodelt es gewaltig. Doch davon bekommt man in Göttingen kaum etwas zu spüren, maximal durch Briefe von Verwandten.
Auch Julius Klingenthal und Alena hören davon nur durch ihre Vermieterin die Witwe Vonnegut. Aber halt, Klingenthal heißt nicht mehr Klingenthal, sondern Abraham. Nur so war es möglich Alena trotz der verschiedenen Glaubensrichtungen zu heiraten und als über 50jähriger noch einmal an seiner alten Universität zu studieren.
Doch auch dieses Mal ist es nicht so einfach - das liebe Geld war schon damals Grundvoraussetzung zum Studieren. Es kommt heraus, dass Julius Abraham als Bauchredner sein Geld verdiente. Und so muss er sich nicht nur mit Geldsorgen herumplagen, sondern auch mit Sticheleien der Kommilitonen, auch wenn Julius ein hervorragender Student ist. Dann kommt auch noch Heinriche - ach nein Henrietta (die als Mann verkleidet studiert) und verliebt sich in Julius. Damit kommen noch Probleme mit Alena hinzu und im Hospital in dem er arbeitet sterben auf geheimnisvolle Art Menschen. Doch am Ende wird doch noch wieder alles gut, auch wenn es ein paar Leichen mehr gibt. (aber die gab es schon in den anderen Puppenspieler Romanen).

Dass es damals so schwer war zu studieren, kann man sich heute nicht mehr vorstellen, schon gar nicht als Frau. Aber selbstverständlich waren es damals die Priveligierten, die an den Universitäten lernten.
Der Roman ist aber wirklich so gut geschrieben, dass man sich in die Probleme aller gut hineinversetzen kann, die an dieser universitären Welt anders waren. Auch damals war Vitamin B wichtig und nur das hat Julius letztendlich mehrfach das Genick gerettet. Auch bei den Todesfällen im Hospitz. Daran war letztendlich ein alter Bekannter aus Julius erster Studienzeit verantwortlich. Doch spannend ist es, da man das erst ganz am Ende erfährt. Von daher lohnt sich das Lesen wirklich. Ich kann es nur empfehlen. Man muss auch nicht die beiden vorhergehenden Bücher gelesen haben um den Sinn zu verstehen. Es ist also auch als eigenständiges Buch richtig gut.

1 Kommentar:

  1. Ich bin eine absolute Leseratte und deshalb habe ich seit Weihnachten einen E-Book-Reader. Super tolles Teil. Das Buch hört sich ganz interessant an.
    LG
    Andrea

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