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Dienstag, 5. Juni 2012

Der Neuschwansteincode

Ich hatte mal wieder das Vergnügen über Blogg dein Buch ein Buch zur Rezenssion zu bekommen. Ich hatte mir den "Neuschwanstein Code" von Arno Loeb aus dem Unsichtbarverlag ausgesucht, weil ich dort schon mal war und es einfach mal in Deutschland an einem Ort spielt den ich kenne. Außerdem sind Krimis immer gut.

Der Klappentext:
Auf Schloss Neuschwanstein bricht die Hölle los!
Die zwei Morde, die sich in dem idyllischen Touristenmagneten ereignen, sind nur der Beginn einer Reihe bizarrer Geschehnisse, in deren Mittelpunkt die Fremdenführerin Wally und der ermittelnde Kommissar Dolling stehen.
Denn was sich für die Polizei zunächst als ein normaler Mordfall darstellt, entpuppt sich sehr bald als eine Verschwörung, deren Wurzeln in der Zeit der Nibelungen liegen.
Und so finden sich Wally und Dolling bald gejagt von einer nordischen Killerin und einer ominösen Organisation wieder, die alles daran setzen, das mysteriöse Geheimnis um Schloss Neuschwanstein für ihre dubiosen Interessen zu nutzen.
Das Neuschwanstein-Geheimnis von einem legendären Schatz geht weit über unermesslichen Reichtum hinaus und interessierte bereits König Ludwig II., Friedrich Nietzsche und Richard Wagner. Wer diesen gigantischen Schatz besitzt, der gehört nicht nur zu den Reichsten, sondern auch zu den Mächtigsten.
Gemeinsam mit dem kauzigen Erfinder Bruno und dem Samurai-Nachfahren Taka müssen Wally und Dolling schließlich das mysteriöse Neuschwanstein-Rätsel lösen und sich ihren gefährlichen Feinden stellen.
Doch auch die Nibelungen sind mehr als nur Legende.


Inhalt und eigene Meinung:
Der Inhalt wurde im Klappentext eigentlich schon schön zusammengefasst, wobei der ermittelnde Komissar Dolling nur im ersten Teil mehr in der Vordergrund gerückt wird. Je weiter die Handlung voran schreitet treten andere Figuren, wie Albert und Edda (zwei Niebelungen und skrupellose Mörder) und Bruno der Erfinder.
Aber wer gedacht hat, dass in einem Roman aus Deutschland nur Deutsche handeln hat sich geschnitten. Das ist mir jedenfalls passiert. Die erste Person, der man auf der Reise begegnet ist der Amerikaner Bill Loomis. Okay, der wird dann auch gleich ermordet. Dann kommt Wally - auch keine reine Deutsche. Auch Taka und Yui, die im Sushi-Imbiss arbeiten sind Japaner, auf der Suche nach dem Samurai-Schwert ihrer Vorfahren. Dann kommen nocht Albert und Edda, wobei Edda aus Island kommt und als Amazone beschrieben werden kann, wohingegen Albert eher das Gehirn ist.
Am Anfang ist auch noch alles übersichtlich: Es gibt zwei Leichen, die Polizei ermittelt und Wally gerät ins Fadenkreuz der Nibelungen, weil sie eine Tabakdose eingesteckt hat. In diesen Döschen verbergen sich die Rätsel von König Ludwig, Nietzsche und Wagner, die einen zum Schatz der Nibelungen führen, der natürlich nie im Rhein lag.
Wally selbst findet den Schatz anders als Edda und Albert (die beiden benutzen die Rätsel, für deren Lösung ständig irgendwelche Smartphones benötigt werden und den Eindruck entstehen lassen, dass es keiner ohne so ein Ding geschafft hätte, außer Albert vielleicht), denn sie trifft nach der Rettungsaktion von Leonardo (einer Katze) auf den Erfinder Bruno, der den Schatzraum mit Kameras überwacht und den Schatz letztendlich untergehen lässt. Aber Albert gibt nicht auf und möchte den Tarnmantel, den Bruno gebastelt hat. Ob er da leben rauskommt?


Die letzte Frage ist gar nicht so unberechtigt, denn eigentlich wird Bruno von Albert ermordet. So sieht es jedenfalls Wally. Allerdings ist der Erfinder in der letzten Szene des Buches wieder quicklebendig und ich habe das Buch eigentlich aufmerksam gelesen, aber nichts davon mitbekommen, dass er eine kugelsichere Weste oder ähnliches trug.
Diese ungereimtheit ist nur eine von einigen, die mir in dem Buch aufgefallen sind. Vielleicht habe ich einfach die Übersicht verloren, weil der Autor sich geweigert hat Absätze zu setzen, sobald die Handlung zu einer komplett anderen Person sprang (das kann natürlich auch Taktik sein, um den Leser ein wenig zu fordern), oder aber der Autor selbst hat manchmal den Überblick verloren. Jedenfalls hätte noch einmal Korrekturlesen oder ein Lektor dem Werk wirklich gut getan.
Außerdem musste ich feststellen, dass das Beschriebene dann doch zu sehr ins kuriose ging. Ich bin nun wirklich nicht der Mensch, der sich gegen neue Erkenntnisse sperrt, oder auch fast unmögliches für unmöglich hält, aber bei dem Buch war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich gedacht habe: Nein, es reicht, nicht noch sowas. Die Handlungen überlappen sich, es sind zu viele Handlungsstränge nebeneinander und obwohl das Buch richtig gut recherchiert wurde, ist weniger manchmal doch mehr. Auch die eingesponnene Liebesgeschichte zwischen Wally und Taka kam mir an manchen Passagen eher unpassend und nicht ganz realistisch vor.

Fazit:
Der Neuschwansteincode (kann man hier bestellen) wird nicht mein Lieblingsbuch. Der Ansatz ist klasse, die Recherche spitze, aber die Umsetzung dann doch nicht ganz so gelungen. Das fängt bei Rechtschreibfehlern an, geht über sich wiederholende Wörter in nur einem Satz, bis hin zu Brunos wundersamer Auferstehung. Es ist zu viel von allem, so als hätte der Autor sich zu viel vorgenommen und wollte immer noch einen draufsetzen.
Wer kuriose Sachen mag (wie einen fast komplett ausgehöhlten Berg unter Neuschwanstein, Rätsel, die auf den Nieblungenschatz hindeuten und unsichtbar machende Mäntel) dem kann ich das Buch empfehlen. Die Morde und der Krimi rücken teilweise zu sehr in den Hintergrund.
Ich denke ich gebe dem Buch 3 Sterne, man konnte es doch ganz gut lesen, jedenfalls, wenn man der Handlung gefolgt ist.

6 Kommentare:

  1. Nein, das ist dann doch eher kein Buch für mich.

    Liebe Grüße

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  2. Mh, eigentlich bin ich ja ein riesen Neuschwanstein-Fan. Auch wenn du dem Buch nicht die beste Bewrtung gegeben hast werde ich es wohl doch mal lesen. Ich finde es klingt eiegentlich ganz spannend...

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  3. Bin gerade in den letzten Zügen des Buches, für das ich auch eine Rezension schreiben darf, in dem Fall eher muss. Und ich weiß noch nicht, wie ich es angehen sollen... Denn die vielen grammatikalischen und leider auch inhaltlichen Fehler sind denn doch zu zahlreich, als dass ich das Buch hätte genießen können. Schade eigentlich, denn der Verlag kommt eigentlich sehr sympathisch daher und es ist ihm sehr zu wünschen, dass sie die Sache mit dem Lektorat noch in den Griff bekommen. Vielleicht darf ich das für meine Rezension aufgreifen?

    So long,
    Corinna

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  4. So, meine habe ich jetzt auch geschrieben...

    Übrigens habe ich auch einen M.A. in Geschichte, ;-).

    So long,
    Corinna

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  5. Tja, liebe leute, hier ist der autor mal persönlich. Keine sorge ... ich rege mich kaum auf über einen verriss meines buches (ist ja auch irgendwie 'ne werbung) und ich schicke auch nicht alberts blonde killerin los. Ist mir schon klar, jedem kann und muss mein "Neuschwanstein-Code" nicht gefallen. Bei einer originalen erst-ausgabe sind halt immer noch einige fehler drin, das musste schon jeder autor erleben - da nützt auch der beste lektor nix. Passiert auch bei ganz grossen verlagen. Ich kann mich erinnern, wie mal der Hohlbein bei einer lesung aus seinem frischgedruckten buch feststellen musste, dass ein kapitel zwei mal drin war, dafür eins fehlte. Shit happens! Keiner ist perfekt. Aber ihr könnt sicher sein, das schwöre ich hier feierlich, ich werde allen euren kritik-punkten sorgsam nachgehen. Auf jeden fall freue ich mich darüber, wie gründlich - und mal mit mehr oder weniger vergnügen - ihr mein werk gelesen und möglichst objektiv (jede/r nach seinem geschmack) beschrieben und beurteilt habt. Ich hoffe, ich kann die geschichten mit Wally Windheim als fremdenführerin an anderen tollen orten im unsichbar-verlag fortsetzen... Habe da noch einige spannende ideen ... Löbendige grüsse an euch alle! herzlichst: Arno Loeb (ohne lektor auf die schnelle aus dem bauch raus geschrieben!)

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  6. Ich bin also nicht verrückt :D Hab mich über die Auferstehung Erfinder und Katze doch sehr gewundert ;)

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